Erste Ergebnisse/Tendenzen der Schauversuche mit Einsatz von Karrikin zur Bodenverbesserung gegen Nymphen der Schilf-Glasflügelzikade

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06. Mai 2025

Der Mai bringt viel "Grün" wie jedes Jahr mit sich. Aber wir müssen auch lernen, es ist der Monat wo wir die Nymphen der Schilf-Glasflügelziakde im Boden finden. Vor allem auf Standorten, wo letztes Jahr Zuckerrüben oder Kartoffel angebaut wurden.

Dementsprechend haben wir uns im Herbst letzten Jahres schon einiges einfallen lassen, was eventuell eine Wirkung gegen die Schilf-Glasflügelzikade haben könnte und haben in Zusammenarbeit mit einigen Landwirten sogenannte Schauversuche durchgeführt.

Gestern und heute habe ich Flächen mit den Landwirten besichtigt, wo wir Versuche mit Karrikin (Bambusessig, Bambusextrakt) von deNatura gemacht haben. Wir versuchen mit dem Produkt das Bodenmikrobiom zu verbessern, damit sich der Ackerboden vielleicht selber wehren kann gegen den Schädling.

Hier die erste Tendenz aus dem Raum Kösching und Pförring:

Vorfrucht: Zuckerrübe, Befall mit Zikaden in 2024 war gegeben

Im Herbst wurden die Rüben geerntet, das Feld wurde über den Winter liegen gelassen und dann einmal gegrubbert.

Im Frühjahr wurde jetzt ein Sommerweizen angesät.

Vor der Aussaat wurde die Fläche mit 1,0 l Karrikin und 300 l Wasser behandelt und dann eingearbeitet.

Bei der Herbizidmaßnahme wurde nochmals 0,3 l Karrikin mitausgebracht.

Eine Spritzgasse wurde nicht behandelt um zu sehen ob das Produkt eine Auswirkung auf die Nymphen der Schilf-Glasflügelzikade hat oder nicht.

Vor dem Ausflug der Zikaden, wir rechnen in 14 - 20 Tagen damit, sollen noch Fangzelte (Netze mit Klebetafeln) aufgestellt werden um noch weitere Erkenntnisse zu sammeln.

Heute war ich mit dem Landwirt vor Ort und wir haben den bestockten Sommerweizen auf der Fläche und in der 0-Parzelle (1 x Spritzgasse) mehrmals ausgegraben und geschaut ob wir Nymphen finden oder nicht. (Immer an den Wurzeln des Weizen suchen, da sind diese am saugen und dementsprechend zu finden)

Hier ein Bild von der 0-Parzelle:

 

Hier das Bild von der Fläche mit Karrikin behandelt:

 

Eine bessere Aussage können wir treffen sobald wir die Fangnetze aufgestellt haben und wir definitiv wissen ob ein Ausflug da ist oder nicht. Aber die ersten Tendenzen sind so, dass wir sagen können, die Behandlung mit Karrikin auf der Fläche des Sommerweizens nach Zuckerrüben hatte Erfolg. Wir fanden keine Nymphen im Boden. Wir haben dies natürlich mehrmals wiederholt, sowohl 0-Parzelle als auch Fläche.

Ich habe auch noch weitere Flächen begutachtet, wo im Herbst Karrikin gespritz wurde. Zum Teil mit einer extra Überfahrt und zum Teil mit dem Bodenherbizid zum Weizen. Alles Flächen wo jetzt Winterweizen steht. Nach Zuckerrüben fanden wir hier teilweise noch Nymphen im Boden. Nach Kartoffeln fanden wir, sogar mit einer relativ kleinen Aufwandmenge von 0,3 l Karrikin zum Bodenherbizid, keine Nymphen mehr. Auf allen Flächen waren im letzten Jahr Zikaden zu finden. Alles Region Pförring! Auch hier geben die ersten Ergebnisse positve Tendenzen. Was hier sicherlich miteinspielt, der Kartoffelroder mit seiner Erdbewegung hat natürlich eine viel bessere Nymphenschädigung als der Rübenroder. Und die Zuckerrüben bieten an sich viel mehr Wurzelkanäle nach unten, wo die Nyphmen sich eher in tiefere Bodenschichten verziehen können. Also wird es schwieriger die Zuckerrübenflächen wieder Nymphenfrei zu bekommen. Da werden mehrmalige Anwendungen mit Karrikn stattfinden müssen, um den Boden zu stärken. Aber soweit zu den aktuellen Erkenntnissen.

 

Aber im Großen und Ganzen gibt es hier Hoffnung und uns den Antrieb weiterzumachen mit diesen "Alternativen" Produkten wie z.B. Karrikin von deNatura.

 

Beitrag von Johannes Seemeier