Wie hängt Kobalt, Molybdän und Selen mit dem Drahtwurm zusammen?

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30. März 2023

Kobalt, Molybdän und Selen sind für unseren Boden wichtige Bausteine, um ein gutes Bodenleben zu fördern. Bei keiner Standarduntersuchung wird auf diese Nährstoffe eingegangen. Dementsprechend wird hier auch von vielen Landwirten nichts zusätzlich gedüngt, da wir davon ausgehen dass wir es gar nicht brauchen. Es fällt aber immer mehr auf, dass Felder die mit diesen Bodennährstoffen unterversorgt sind, gerade auch hinsichtlich des Drahtwurms Probleme bereiten.

 

Kobalt ist kein klassischer Pflanzennährstoff im eigentlichen Sinne. Kobalt ist vielmehr ein Bodennährstoff, der von den Mikroorganismen im Boden benötigt wird, um für Pflanzen wichtige Prozesse einzuleiten. Für die Pflanzen ist Kobalt damit eher ein Hilfsstoff, der wachstumsfördernd ist.

Kobalt wird vor allem in Kombination mit Molybdän benötigt. Insbesondere das stickstofffixierende Bakterium Azotobakter ist auf das Vorhandensein von Kobalt und Molybdän angewiesen. Ohne Kobalt wird zu wenig Vitamin B12 (Cobalamin) produziert. Dieser Mangel reduziert die Aktivität der Rhizobien (Knöllchenbakterien) an den Knöllchen der Leguminosen und wirkt sich damit negativ auf die N2 Reduktion aus.

Im Stall kann sich Kobalt Mangel bei Rindern negativ auf die Verdauung (fehlendes Vitamin B12) und die Milchproduktion auswirken.

Ein weiterer Aspekt von Kobalt ist dessen Eigenschaft, Selen pflanzenverfügbar zu machen. Kobalt-Mangel verhindert die pflanzliche Verstoffwechselung von Selen, welches dadurch im Grundfutter der Tiere, aber auch in der Biogasanlage fehlt.

Nahezu die Hälfte der Böden sind nicht ausreichend mit Kobalt versorgt. Häufig ist die Unterversorgung auch nicht bekannt, da bei den meisten Bodenuntersuchungen auf die Untersuchung nach Kobalt verzichtet wird.

Albrecht Analysen bei Landwirten die mit dem Drahtwurm in der Kartoffel Probleme hatten, haben gezeigt das der Boden unterversorgt war. Kobalt hilft dem Boden ein Gleichgewicht herzustellen und positives Bodenleben zu fördern. Dementsprechend auch natürliche Antagonisten die dem Drahtwurm gegenüberstehen zu fördern.  Hier ein Ausschnitt aus einer Analyse die dies aufzeigt:

 

 

 

Auch ein wichtiger Hinweis, die Kombination aus Kobalt und Molybdän unterstützt Maßnahmen mit Luftstickstoffsammelnden Bakterien. Produkte wie NutribioN, Utrisha, Erbers N4.0 und Poesie können hiermit besser wirken.

Wir empfehlen zur Herbizidmaßnahme in den Kartoffeln den Blattdüngerformulierten Dünger von Erber Agro: Erbers Molybdän + Kobalt mit einem Aufwand von 0,2 l je ha zu spritzen. Dies sollte dem Boden wieder die beiden Nährstoffe zuführen, vorbeugend gegen den Drahtwurm aggieren und durch die Gabe von Molybdän auch noch zusätzlich zu gewährleisten, dass Stickstoff der in Nitratform im Boden gebunden ist verfügbar für die Kartoffeln wird. Das ganze kostet rund 8 Euro je ha. Also kann man sich auch noch leisten. Probiert doch mal was aus!

 

Beitrag von Johannes Seemeier