Dünger kostet aktuell viel Geld - Wer sparen will sollte seine Strohrotte fördern um die Nährstoffe zur Verfügung zu stellen für die Folgekultur! Möglichkeiten hierzu!

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27. September 2022

Die weltpolitische Lage, die steigenden Kosten für Betriebsmittel stellen uns Landwirte täglich vor neue Herausforderungen! Wir müssen uns weiterhin als Kostenführer beweisen und darüber nachdenken, wie wir unseren Boden "Fit" halten, Humus aufbauen, Dünger einsparen aber trotzdem unseren Job erledigen und die Bevölkerung ernähren! Auch wenn dies nicht immer von "Allen" wirklich wahrgenommen wird, was die Landwirte für einen tollen Job erledigen. Aber dies ist ein anderes Thema.

 

Ein Thema ist es, wie kann ich meine Strohrotte fördern um die darin enthalten Nährstoffe greifbar für die nächste Kultur zu machen und zum Anderen den Humusaufbau in meinem Boden zu verbessern!

 

Wussten Sie eigentlich wieviel Nährstoffe in Stroh enthalten sind?

 

 

Unsere Aufgabe ist es diese Nährstoffe unserem Boden wieder verfügbar zu machen!

 

Hohe Strohmengen sind zwar eine Herausforderung auf dem Acker (wenn viel Stroh anfällt beim Drusch). Allerdings sollten Sie auch nicht vergessen, was für eine positive Wirkung Stroh hat. Es verbessert durch seine Humuswirkung den Boden und beeinflusst das Bodenleben nachhaltig. Auch die Erosionsgefahr wird verringert.

 

Wir möchten heute ein paar Möglichkeiten ansprechen, um die Strohrotte (--> die Nährstoffe im Stroh für uns verfügbarer zu machen) zu fördern.

 

--> Einsatz von Huminsäure

--> Einsatz von elementarem Schwefel

--> Einsatz von einem neuen Produkt, das sehr vielversprechend ist: Bactim Soil --> hier das Datenblatt dazu

--> Einsatz von EMs

--> organische Düngung (sofern Gülle, Jauche oder Festmist vorhanden --> bei vielen Betrieben schwierig)

--> Leider nicht mehr erlaubt, Stickstoff spritzen um die "Strohrotte" zu verbessern! Was früher gerne gemacht wurde, z.B. 5 l - 10 l Lebosol N36 je ha, aber nicht mehr erlaubt bezüglich unserer gültigen Düngeverordnung!

 

Wie sieht es hier aktuell aus, nach der Ernte wurde trotz der "Trockenheit" auf den meisten Feldern zügig ein Stoppelsturz gemacht. Leider unter sehr trockenen Bedingungen. Im August ist bis zum 20.08.22 nicht sehr viel passiert auf den Feldern. Danach kam der Regen, der bis heute immer noch die Ernte von Mais und Kartoffeln sowie Zuckerrübern und Zwiebeln verlangsamt.

Jetzt passiert natürlich mit dem Wasser, was wir jetzt bekommen haben ein gewisser Verrottungsprozess!

Das ganze noch gezielt zu förern, um das Bodenleben anzuregen und somit die Böden wieder "fiter" zu machen, gerade für Jahre wie 2022, in denen einfach gesunde und lebendige Böden länger Wasser halten konnten und am Ende des Tages bessere Erträge brachten.

 

--> Einsatz von Huminsäure konkret:

Ausbringen von 2 l Bagira, oder 10 l Take Up je ha, Kosten bei 2 l Bagira ca. 25 Euro, 10 l Take Up kosten ca. 30 - 40 Euro, Datenblatt Take Up -->  hier klicken!

--> Einsatz von elementarem Schwefel, z.B. Schwefal flüssig (Datenblatt hierzu), hat auch eine gewisse desinfizierende Wirkung für den Boden, auch nicht ganz zu vernachlässigen

Schwefelprodukte wie "Schwefal flüssig" mit 3 - 5 l je ha fahren. Oder Netzschwefel Stulln mit 1,5 - 2 kg  l je ha ausbringen.

--> Einsatz von Bactim Soil

1-2 l je ha Bactim Soil auf das Stoppelfeld spritzen und anschließend einarbeiten, alternativ kurz vor Regen fahren, damit das Produkt in den Boden eingewaschen wird. Kosten liegen je l bei ca. 13,00 Euro. Also 13 - 26 Euro je ha

--> Einsatz von EMs

25 l EM-Aktiv auf das Stoppelfeld sprühen, um das Bodenleben zu fördern, anschließend einarbeiten.

Noch besser wäre es die EMs mit der organischen Düngung zu kombinieren und auszubringen.

--> Einsatz von flüssigem Stickstoff auf die Stoppel --> nicht mehr erlaubt! Man könnte aber die Zwischenfrucht andüngen mit flüssigen N - Düngern. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie z.B. Lebosol N36, Tardit 28 oder NU-Slow 28

 

Aufgrund der Düngerkosten sollte jeder zumindest einmal darüber nachdenken, ob Maßnahmen zur besseren Strohrotte, und die damit verbundene Nährstoff-Freisetzung in unserer aktuellen Lage nicht sehr sinnvoll sein würden! Damit können wir auch im Kehrschluß Kosten einsparen und tuen dem Boden sogar was gutes!

 

Beitrag von Johannes Seemeier