Kartoffel-Fungizide: Resistenzen gezielt begegnen
Kartoffel-Fungizide: Resistenzen gezielt begegnen
Die Krautfäule (Phytophthora infestans) bleibt eines der größten Risiken im Kartoffelanbau. Zunehmend treten Erregerstämme auf, die gegen wichtige Wirkstoffgruppen resistent sind - besonders gegen Carbonsäureamide (z. B. Mandipropamid, Dimethomorph) und OSBPI-Wirkstoffe wie Oxathiapiprolin. Inzwischen verbreiten sich sogar Kombinationsresistenzen, die mehrere Wirkstoffklassen gleichzeitig betreffen. Die Folge: Herkömmliche Maßnahmen verlieren an Wirkung.
Systematisch und wirksam
Für eine effektive Fungizidstrategie im Kartoffelanbau reicht der bloße Produktwechsel nicht aus - entscheidend ist der gezielte Wechsel der Wirkmechanismen. Viele Wirkstoffe gehören zur gleichen FRAC-Gruppe und greifen denselben biologischen Prozess an. Wer sie nacheinander einsetzt, riskiert Resistenzen - auch wenn die Handelsnamen unterschiedlich sind.
Eine sinnvolle Spritzfolge beginnt mit einem systemischen Wirkstoff wie Propamocarb oder Cymoxanil, kombiniert mit einem Kontaktpartner wie Amisulbrom oder Fluazinam. In der Hauptwachstumsphase sichern Mischungen aus kurativen und protektiven Komponenten die Wirkung. Wichtig: Oxathiapiprolin sollte maximal zweimal pro Saison verwendet werden, um Wirksamkeit langfristig zu erhalten.
Um diese Spritzfolgen auch unter wechselhaften Bedingungen abzusichern, ist der Einsatz von KANTOR empfehlenswert. Das Additiv verbessert die Haftung der Spritzbrühe, sorgt für eine gleichmäßige Verteilung auf dem Blatt und erleichtert das Eindringen der Wirkstoffe in das Pflanzengewebe. Dadurch wird die Wirkung der Fungizide deutlich verbessert - besonders bei feuchten Beständen, schnellem Krautwachstum oder ungünstigem Wetter.
Alternaria nicht unterschätzen
Neben der Krautfäule gewinnt Alternaria solani zunehmend an Bedeutung - vor allem in spätreifen Sorten und bei längerer Vegetationsdauer. Der Pilz tritt bevorzugt bei warm-trockener Witterung auf und verursacht massive Blattverluste. Schutz bieten spezifische Wirkstoffe wie Difenoconazol, Fluopyram oder Prothioconazol. Wichtig: Ein bewusster Wechsel dieser Substanzen ist notwendig, um Resistenzbildung zu vermeiden. Ergänzende Maßnahmen - z.B. MAN-TOP (Manganblattdünger) und Aserpro (freie L-Aminosäuren) - helfen Stoffwechsel und Widerstandskraft der Kartoffeln zu stärken.
Fazit: Vielfalt statt Routine
Eine erfolgreiche Fungizidstrategie 2025 setzt auf Abwechslung - bei Wirkmechanismen, Anwendungsterminen und unterstützenden Maßnahmen. Die Herausforderungen wachsen - doch mit der richtigen Strategie bleiben gesunde Bestände möglich.
Mehr Informationen, individuelle Empfehlungen und Fachberatung unter:
www.agroplanta.de
Beitrag von Sebastian Deimel, Agroplanta