Strohrotte fördern um die Nährstoffe zur Verfügung zu stellen für die Folgekultur! Möglichkeiten hierzu!

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29. Juli 2024

Ein wichtiges Thema ist es, wie kann ich meine Strohrotte fördern um die darin enthaltenen Nährstoffe greifbar für die nächste Kultur zu machen und zum anderen den Humusaufbau in meinem Boden zu verbessern!

Das nächste Thema was hier genauso wichtig ist, wie kann ich die Rotte fördern um eine gut Umsetzung des Reststrohs zu erreichen, damit wir im nächsten Jahr keine Schadpilze im Boden haben die dann Krankheiten fördern wie Rhizoctonia, Schorf oder Fusarium. Ein gesunder Boden ist die Grundlage für einen guten Ertrag und für gute Qualitäten. Das Ziel eines jeden Kartoffelanbauers.

Wussten Sie eigentlich wieviel Nährstoffe in Stroh enthalten sind?

Unsere Aufgabe ist es diese Nährstoffe unserem Boden wieder verfügbar zu machen!

Hohe Strohmengen sind zwar eine Herausforderung auf dem Acker (wenn viel Stroh anfällt beim Drusch). Allerdings sollten Sie auch nicht vergessen, was für eine positive Wirkung Stroh hat. Es verbessert durch seine Humuswirkung den Boden und beeinflusst das Bodenleben nachhaltig. Auch die Erosionsgefahr wird verringert.

Wir möchten heute ein paar Möglichkeiten ansprechen, um die Strohrotte (--> die Nährstoffe im Stroh für uns verfügbarer zu machen) zu fördern.

  • Einsatz von Huminsäure

  • Einsatz von elementarem Schwefel

  • Einsatz von Bactim Soil --> hier das Datenblatt dazu

  • Einsatz von EMs

  • organische Düngung (sofern Gülle, Jauche oder Festmist vorhanden --> bei vielen Betrieben schwierig) mit Zusätzen...

  • Einsatz von NovaFerm Multi --> Hier der Link zum Hersteller

  • Leider nicht mehr erlaubt, Stickstoff spritzen um die "Strohrotte" zu verbessern! Was früher gerne gemacht wurde, z.B. 5 l - 10 l Lebosol N36 je ha, aber nicht mehr erlaubt bezüglich unserer gültigen Düngeverordnung!

  • Bodenverbesserung nachhaltig mit Leonardit - Ausbringung sehr nachhaltig Aufwertung des Bodens mit Huminstoffen
  • Bambus-Extrakte - Karrikin vielseitig einsetzbar auch für die Bodenanwendung geeignet

 

Einsatz von Huminsäuren. Wie unterstützen diese die Rotte? Hier ganz schön erklärt: https://www.humintech.com/de/agrarwirtschaft/blog/3-gruende-huminsaeuren-in-der-strohrotte-einzusetzen

 

--> Einsatz von Huminsäure konkret:

Ausbringen von 2 l Bagira, oder 10 l Take Up je ha, Kosten bei 2 l Bagira ca. 25 Euro, 10 l Take Up kosten ca. 30 - 40 Euro, Datenblatt Take Up -->  hier klicken!

Alternativ 4-5 l LiqHumus Liquid 18 von Humintech. Kosten liegen je Liter bei ca. 22 Euro je ha

 

--> Einsatz von elementarem Schwefel, z.B. UPL Schwefel 825 flüssig, hat auch eine gewisse desinfizierende Wirkung für den Boden, auch nicht ganz zu vernachlässigen

elementaren Schwefel von UPL oder BVG auf die Stoppel ausbringen. Aufwand liegt bei 3 l je ha. Kosten recht überschaubar, je ha bei ca. 15 Euro

--> Einsatz von Bactim Soil

1-2 l je ha Bactim Soil auf das Stoppelfeld spritzen und anschließend einarbeiten, alternativ kurz vor Regen fahren, damit das Produkt in den Boden eingewaschen wird. Kosten liegen je l bei ca. 13,00 Euro. Also 13 - 26 Euro je ha

--> Einsatz von EMs

25 l EM-Aktiv auf das Stoppelfeld sprühen, um das Bodenleben zu fördern, anschließend einarbeiten.

Noch besser wäre es die EMs mit der organischen Düngung zu kombinieren und auszubringen.

--> Organische Dünger aufwerten mit Leonardit

Wir können Biogasgärsubstrat, Rindergüller, Schweinegülle oder Festmist sehr gut aufwerten in dem wir diese Dünger mit Leonardit aufwerten. Aus Leonardit werden die Huminsäuren gewonnen. Bei Böden die sehr "Müde" geworden sind, ist Leonardit eine tolle Möglichkeit dem Boden wieder nachhaltig neues Leben einzuhauchen. Sehr gerne beraten wir Sie hierzu persönlich. Mehr Infos bekommen Sie auch gerne beim Hersteller Rösl --> Hier der Link dazu

 

--> Einsatz von flüssigem Stickstoff auf die Stoppel --> nicht mehr erlaubt! Man könnte aber die Zwischenfrucht andüngen mit flüssigen N - Düngern. Hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, wie z.B. Lebosol N36, Tardit 28 oder NU-Slow 28

Alternativ was erlaubt ist und gut für den Boden: Schwarzkalk!

Hinweis: „Schwarzkalk – Kalkdünger aus Kalkstickstoffweiterverarbeitung mit Zusatznutzen"

Neben der verbesserten biologischen Aktivität durch Kalkung zur Verbesserung der Strohrotte,
fördert bei Schwarzkalk eben zusätzlich durch seine Nebenbestandteil die Strohrotte.


Schwarzkalk - ein Kalkdünger aus der Herstellung von Stickstoffdüngern – ist ein Spezialkalk mit Zusatznutzen.
Der Kalk liegt hier als gefälltes Calciumcarbonat und damit in einer sehr feinen Struktur vor.
Unter den Kohlensauren Kalken zeigt Schwarzkalk deshalb die höchste Reaktivität und rascheste pH-regulierende Wirkung.

Die besonderen Vorteile liegen bei Schwarzkalk aber in dem herstellungsbedingten Nebenbestandteil Dicyandiamid zur Stickstoffstabilisierung und zur Reduzierung von Nacktschnecken.

Auf die Getreidestoppel ausgebracht verbessert Schwarzkalk aufgrund seiner Nebenbestandteile zudem die Strohrotte
und fördert das Wachstum der Zwischenfrüchte und der folgenden Winterkulturen.

 

--> Einsatz von NovaFerm Multi

Vor dem Stoppelsturz 8-10 l NovaFerm Multi spritzen. Die Bakterien Azotobacter vinelandii, Azospirillum lipoferum, Bacillus subtilis,
Bacillus megaterium unterstützen die Rotte, setzten Nährstoffe im Boden für die Folgekultur frei, unterstützen die Pflanzengesundheit und helfen auch gegen bodenbürte Krankheiten. Was auch gerne gemacht wird, 5 l NovaFerm Mulit und 5 l NovaFerm Viva im Herbst spritzen, um die Rotte zu fördern aber auch gegen fräßende Schädlinge wie den Drahtwurm vorzugehen.

 

Ein gesunder Boden ist die beste Ausgangsbasis für den Erfolg Ihres neuen Anbaus.

 

Beitrag von Johannes Seemeier