Keimhemmung: Einsatz von Maleinsäurehydrazid - Wirkung verbessern
Maleinsäurehydrazid (MH) ist ein bewährter Wirkstoff, der die Keimung von Kartoffeln hemmen kann. Die Anwendung erfolgt auf dem Feld auf die Blätter der Kartoffeln. MH wirkt aber erst in der Knolle, daher muss er in ausreichender Menge dorthin verlagert werden. Gelingt dies können Qualität und Haltbarkeit der Kartoffeln gesichert werden.
Herausforderungen bei der Anwendung von MH
Die Anwendung von MH bringt jedoch einige Herausforderungen mit sich. Aufgrund seiner hohen Wasserlöslichkeit verlagert sich der Wirkstoff zwar gut in der Pflanze, wird aber durch die Wachsschicht der Blätter nur sehr langsam aufgenommen. Dies erhöht das Risiko, dass MH vorzeitig durch Regen von den Blättern abgewaschen wird, bevor es in die Knolle gelangen kann. Eine langsame Aufnahme kann die Wirksamkeit des Wirkstoffs stark reduzieren, weshalb optimale Anwendungsbedingungen, wie moderate Temperaturen und ein gesunder Pflanzenbestand, entscheidend sind.
Wie kann die Anwendung von Maleinsäurehydrazid abgesichert werden?
Die Anwendung sollte bei nicht zu hohen Temperaturen (< 25 °C, z.B. Morgens) in einen vitalen Bestand erfolgen. Ein ausreichender Abstand zur Sikkation (2-3 Wochen) ist sinnvoll. Außerdem kann die Wirkstoffaufnahme und damit die Endkonzentration in der Knolle durch den Zusatz von Kantor positiv beeinflusst werden. Mit Kantor wird die Wachsschicht der Blätter durchlässiger, wodurch MH schneller und effizienter aufgenommen wird. Um dies zu Beweisen hat agroplanta Knollenuntersuchungen durchführen lassen (siehe Diagramm). Ohne Kantor wurden 7,6 mg/kg MH gemessen, mit Kantor 28,2 mg/kg. Mit diesem einfachen Zusatz kann die MH-Anwendung und letztlich die Lagerfähigkeit und Qualität der Kartoffeln verbessert werden.
Beitrag von Sebastian Deimel, agroplanta GmbH & Co. KG